0:2-Satzrückstand gedreht
Von der Leistung her hätte es schon einen Tag zuvor einen Sieg geben können. Doch beim 0:3 (22:25, 23:25, 28:30) gegen den PSV Neustrelitz haben es die jungen Internatler nicht verstanden, die Sätze konsequent zu Ende zu spielen. Im zweiten Satz haben die Gastgeber 17:12, 22:20 und 23:20 geführt, im Durchgang drei 19:15 und 24:22, hatten fünf Satzbälle vergeben, davon drei durch Angabefehler. „Beste Frankfurter waren Steller Phillip Seils, Außenangreifer Joris Backhaus sowie Diagonalspieler Jean Filippidis. „Es war ein gutes Spiel unsererseits, vor allem das Zuspiel, die Annahme und der Angriff haben mir gefallen. Wenn die Aufschläge kamen, waren wir im Vorteil, in der entscheidenden Phase kamen sie aber nicht. Schlecht waren die Abwehr und der Block“, meinte Trainer Dominic von Känel.
Doch gerade die von ihm getadelten Elemente haben seinem Spiel nur 24 Stunden später den 23:25, 23:25, 25:21, 25:23, 17:15-Sieg über Essen beschert. „Wir haben uns gut reingearbeitet, vor allem der Block wurde immer stärker“, meinte der Coach, der in der sehr starken Abwehrleistung den Schlüssel zum Sieg sah. Das Match war eine Parallele zum Hinspiel. In Essen verloren die Hessen die beiden ersten Sätze, glichen aus, verloren den Tiebreak 14:16. Ähnliches drohte auch diesmal, nachdem im fünften und entscheidenden Satz aus einer 14:11-Führung ein 14:15-Rückstand wurde. Doch diesmal gab es das bessere Ende für das VJF-Team: Joris Backhaus, dem besten Spieler und Punktesammler (21 Zähler) auf dem Feld, blieb es vorbehalten, mit einem rasanten Schmetterball den Punkt zum erlösenden 17:15 zu machen.
Die Gastgeber waren nicht nur in der Abwehr, sondern auch in der Annahme den Essenern überlegen. Joris Backhaus hatte bei 23 Annahmen keine einzige schlechte dabei, 85 Prozent waren gar perfekt. Ähnlich Libero Mykhaylo Kosyak, der von 27 Bällen 19 perfekt annahm, dabei insgesamt nur einen Fehler gemacht hat. Trotz 23 vergebenen Angaben schlugen die Frankfurter besser als ihre Gegner auf, denn sie brachten die Essener mit harten Sprungaufschlägen sofort unter Druck, erzielten damit auch zahlreiche Direktpunkte. Die vom routinierten Libero angeführten Westdeutschen hatten dank des glänzenden Zuspiels von Fynn Bach und des durchschlagkräftigen Diagonalspieler Luc Lüftner Vorteile im Angriff, machten aber mehr Fehler als die jungen Frankfurter.
Diese müssen noch lernen, in engen Situationen den kühlen Kopf zu bewahren. Den ersten Satz haben sie wieder einmal selbst aus der Hand gegeben. Bei einer 23:22-Führung schlug Lucas Eichborn, dem zuvor drei Asse gelangten, ins Netz auf. Und der zuvor in der Mitte sicher punktende Jannik Färber schlug einen Angriff ins Aus, dann scheiterte er im Block. „Wichtig war, dass die Jungs Kampfgeist gezeigt haben. Toll, wie sie in drei Sätzen hohe Rückstände aufgeholt hatten“, lobte Dominic von Känel.