Klare Steigerung, die mehr als nur einen Punkt verdient hätte
Den gezeigten Leistungen sowie den Spielverläufen nach hätten es aber statt einem gleich vier Zähler sein können. Beim 2:3 (14:25, 25:23, 25:13, 23:25, 16:18) gegen die TuB Bocholt vergaben die Gastgeber im Durchgang vier eine Vierpunkte-Führung und im Tiebreak einen Matchball. Gegen TuS Mondorf spielte die junge Frankfurter Truppe einen Satz lang überragend, im zweiten Satz dann stark. Doch dann riss der Faden, so dass sie sich den Rheinländern am Ende mit 1:3 (25:20, 23:25, 15:25, 21:25) ohne Punktgewinn geschlagen geben mussten. "Auch wenn die Punktausbeute den gezeigten Leistungen nach sicher besser sein sollte, bin ich nicht unzufrieden. Wir haben uns stark verbessert gezeigt, die Tendenz ist eindeutig steigend", urteilte über die beiden Begegnungen Trainer Dominic von Känel.
Einen großen Einfluss auf die Ergebnisse nehmen die Abstellungen für den Kooperationspartner United Volleys. Negativ wie positiv. Auf der einen Seite schwächt die Abwesenheit von potenziellen Stammspieler die Volleyball-Jugend Frankfurt erheblich. Diesmal spielten in der 1. Bundesliga Melf Urban und Linus Hüger. Auf der anderen Seite machen diese Spieler durch das Training sowie die Einsätze beim Frankfurter Erstligisten große Fortschritte. Am deutlichsten sieht man es am Beispiel Ben Bierwisch. Der Außenagreifer verbrachte mehrere Monate bei den United Volleys. Dorthin ging ein Junior, zurück kam ein Mann. Seine Angriffe und vor allem Aufschläge sind nun viel rasanter, er schlägt mit mehr Risiko und Durchschlagskraft.
Gegen Bocholt wurde er vom gegnerischen Trainer auch als MVP ausgezeichnet. Von Känel sah als stärksten Spieler seines Teams jedoch Zuspieler Philipp Hornung. "Das beste Spiel der Saison", urteilte Christian Kunstmann, einst selbst Erstligaspieler bei Eintracht Frankfurt.
Sein Sohn Josha trug als Diagonalspieler mit einer starken Leistung zum Punktgewinn bei. Trainer von Känel konnte in den letzten drei Spielen sein Team fast unverändert antreten lassen. Außen begann neben Bierwisch erst die bayerische Leihgabe Patrick Rupprecht, später nahm diese Position Kjell Molzen ein. In der Mitte spielte Philipp Lauter durch, während Peer Lindemann ab dem zweiten Satz von Darius Diefenbach ersetzt wurde.
Sehr gut war die Annahme, aus der Philipp Hornung als Steller das Optimum herausgeholt hat. "Es waren nur Kleiningkeiten, die den Sieg verhindert hatten", meinte der Coach, der bis auf den ersten Satz mit seinem Team sehr zufrieden war. Auf Seiten der Gäste musste der frühere Internatler Ben Stoverink für ihn ungewohnt als Mittelblocker anfangen, konnte aber auch später auf seiner angestammten Position außen gegen seine früheren Mitstreiter keine Bäume ausreißen.