Mangelnde Durschlagskraft im Angriff und schwacher Block kosten Punkte

  20.12.2022
Der Jahresausklang gelang den jungen Akteuren aus dem Frankfurter Volleyball-Internat nicht nach Wunsch. Weder der ersten, noch der zweiten Mannschaft der Volleyball Juniors Frankfurt gelang kurz vor Weihnachten ein Satzgewinn. In der  3. Liga Süd gab es gegen die TSG Blankenloch ein 0:3 (17:25, 17:25, 25:27), die Regionalliga-Vertretung verlor drei Stunden zuvor gegen die SG Westerwald Volleys 0:3 (9:25, 23:25, 22:25). 

Im letzten Hinrundenspiel haben sich die Frankfurter eine Chance auf den vierten Saisonsieg ausgerechnet. Dass es nicht dazu kam, lag an zwei Gründen: Zum einen konnten die Gastgeber ihr Potential nicht ausschöpfen, zum anderen präsentierte sich der Tabellenfünfte um den überragenden Linkshänder Benjamin Dollhofer sehr stark. 

"Wir hatten leider keine Auswechseloptionen, um auf der einen oder anderen Position für frischen Wind zu sorgen", bedauerte Trainerin Tanja Kunstmann. Dies wäre vor allem im Angriff förderlich. Die Annahme funktionierte ordentlich, vor allem Moritz Selle und Libero Leo Bernsmann haben die gegnerischen Aufschläge gut zum Steller gebracht. Im Zuspiel war Jugend-Nationalspieler Neo Laumann nicht ganz so stark wie zuletzt. Umso besser machte seine Sache der für ihn eingewechselte Melvin Roll, der vom gegnerischen Trainer Markus Wintergerst völlig zu Recht als wertvollster Spieler (MVP) gewählt wurde. Leider gelang es den Angreifern Felix Hemmer (Diagonal), Selle und Erik Brand (außen) sowie Maximilan König und Keanu Reuss (Mitte) nicht, daraus Kapital zu schlagen. Was gar nicht funktionierte, war der zuletzt wirkungsvolle Block, der diesmal den Gegner nicht am fleißigem Punktesammeln hindern konnte.

Schafiyha bestätigt seine starke Form

Die fehlenden Akteure machten sich bereits im ersten Match bemerkbar. Allerdings muss man sagen, dass es gegen den souveränen Regionalliga-Spitzenreiter SG Westerwald Volleys selbst in Bestbesetzung kaum zum Punktgewinn gereicht hätte. Im ersten Satz schien es, als würden die Frankfurter zu sehr an die Deklassierung im ersten Aufeinandertreffen denken, als in Ransbach-Baumbach in drei Sätzen lediglich 33 Punkte (durchschnittlich nur elf pro Satz) geholt wurden. Schnell lagen die Frankfurter im ersten Satz 1:19 zurück. Erst danach fingen sie an, selbst Volleyball zu spielen. "Sie haben uns mit starken Angaben zu Beginn regelrecht überrollt. Vier direkte Punkte zur 4:0-Führung, das verlieh den Jungs zusammen mit dem Druck, den sie sich wegen des Hinspiels gemacht hatten, nicht gerade Sicherheit. Umso mehr freut es mich, dass sich die Mannschaft gefangen hat. Mit den Sätzen zwei und drei war ich zufrieden", so Tanja Kunstmann. Es war immer noch nicht perfekt, doch man muss auch bedenken, dass auf dem Spielfeld teilweise unerfahrene und sehr junge Spieler aus der Hessenauswahl standen. "Von einem Jona Porsch, der aus der Bezirksoberliga kommt, kann man nicht erwarten, dass er den aus gesundheitlichen Gründen fehlenden Libero Julian Hikel gleichwertig ersetzt. Für seine Möglichkeiten hat er die Aufgabe ordentlich bewältigt", erklärte die Trainerin, die die Leistung von Navid Schafiyha hervorhob. "Er spielt seit wochen stark, hat im Angriff Akzente setzen können."

Nun durften die Internatler nach Hause fahren, um die besinnliche Zeit mit ihren Familien verbringen zu können. Weiter geht es für beide VJF-Teams am 14. Januar. Erst spielt die Regionalligamannschaft in der Carl-von-Weinberg-Schule gegen die TG Hanau, danach stehen sich an selber Stelle in der 3. Liga die Frankfurter und die Barock Volleys Ludwigsburg gegenüber.