Rückblick auf die Saison 22/23

  22.03.2023
Die Punktrunde ist beendet, die Internatler teilen sich auf. Manche bereiten sich ab sofort auf die Beach-Saison, ein Teil wird nun bei der Junioren- oder Jugend-Nationalmannschaft spielen, sieben Akteure machen im Mai ihr Abitur, werden sich deshalb nun verstärkt dem Lernen des Schulstoffes widmen.

Die Ältesten - also Damian Baker, Leo Bernsmann, Felix Hemmer, Neo Laumann, Keanu Reuss, Melvin Roll und Moritz Selle werden auch nicht mehr ins Internat zurückkehren. Dafür kommen im Sommer neue Spieler der Jahrgänge 2007/08, die bei der Sichtung in Kienbaum ausgesucht worden sind und die in der kommenden Saison in der Drittliga- oder Regionalligamannschaft zum Einsatz kommen werden.

Bevor der Wechsel im Internat erfolgt, ist es Zeit, ein Saisonfazit zu ziehen. Als das wichtigste Ereignis sah Trainer Dominic von Känel die einwöchige Reise in die USA. "Die hat allen, den Spielern ebenso wie die Trainerstab, sehr viel gebracht. Wir haben neue Trainingsmethoden gesehen, die Jungs haben von den College-Spielern viel in Sachen Moral gelernt. Außerdem stärkte die Woche enorm den Teamgeist."

Sportlich hätte vor allem das Drittliga-Tem das Potential für eine bessere Platzierung gehabt. Das Team der Volleyball Juniors Frankfurt beendete die Runde mit sechs Siegen und 14 Niederlagen, hat insgesamt 20 Punkte gesammelt und Platz zehn unter zwölf Teilnehmern belegt. Die Regionalliga-Mannschaft, die eine Mischung aus Internatlern und den Akteuren der HVV-Auswahl war, gewann vier ihrer 20 Spiele und erreichte mit elf Punkten Rang zehn. "Was die Ergebnisse anlangt, bin ich nicht restlos zufrieden. Die Leistungen waren unausgeglichen. Bei den sechs Siegen haben wir gut gespielt, auch bei einigen 2:3-Niederlagen haben sich die Jungs gut geschlagen. Aber es gab auch Tiefpunkte. Vier, fünf Begegnungen waren richtig schwach. Ich hoffe, die Jungs haben für ihre Zukunft daraus gelernt, dass sie sich nicht einfach ergeben dürfen, sondern sich wehren, gegen die drohende Niederlage stemmen müssen", so Chefcoach Dominic von Känel, der allerdings auch einige Gründe aufführte, die die Leistung negativ beeinflusst hatten. Zum einen ist durch den Rückzug der United Volleys die geplante Kooperation mit den Frankfurtern geplatzt. "Da wären die mit einem Zweitstartrecht ausgestatteten Spieler alle in Frankfurt, hätten leichter abwechseln bei uns oder bei den United Volleys trainieren können und es wäre auch einfacher, sie vor oder nach einem Einsatz beim Erstligisten bei uns einzusetzen." So waren sie weit in Deutschland verstreut. "Dadurch, aber auch wegen Krankheiten und Verletzungen, nie mit der gleichen Sechs spielen können. Ich glaube sogar, in der Bestbesetzung traten wir nie an."

Insgesamt ist jedoch der Jugend-Bundestrainer mit der Entwicklung der Mannschaft zufrieden. "Die Ausbildung der Spieler ist der eigentliche Auftrag an uns Trainer. Und den haben wir erfüllt. Die Mannschaft hat insgesamt während des Jahres Fortschritte gemacht. Das Spielverständnis wurde immer besser. Und die Durchschlagskraft im Angriff, zu Beginn der Runde unsere Achillesferse, ist im Verlauf der Saison viel besser geworden." Dass die Konstanz gefehlt hatte, sei laut von Känel bei so jungen Spielern normal. Er lobte auch die Entwicklung der einzelnen Spieler. Sehr gut ihre Sache gemacht haben Zuspieler Neo Laumann und der vom Libero zum Universalspieler umgeschulte Leo Bernsmann. Moritz Selle ist im Angriff nicht besser geworden, dafür hat er sich aber enorm in der Annahme stabilisiert. Seine Bundesliga-Zukunft sieht der Trainer als Libero. Die Mittelblocker waren leider viel zu oft verletzt, bis zu dem Zeitpunkt konnte vor allem Maximilian König überzeugen. Außen spielten  Erik Brand und Fynn Krämer solide, gegen Ende der Saison wuchs in die Rolle eines (fast schon) Stammspielers Lucas Eichborn, der vergessen ließ, dass er erst vor eineinhalbjahren vom Basketballer zum Volleyball umgestiegen ist. 

In der Regionalligamannschaft war er ein Leistungsträger, ebenso wie der erst 16-jährige Diagonalspieler Jean-Christophe Filippidis und Julian Hikel, die auch öfters in der 3. Liga ausgeholfen haben. Stabile Leistungen in der Regionalliga zeigte auch Zuspieler Joshua Krzikalla. Sehr gut angelaufen war da die Kooperation mit dem Hessischen Volleyball-Verband (HVV). Von diesen Spielern machte sich besonders gut der erst 15 Lenze zählende Libero Joris Backhaus, der sich bereits in der Jugend-Nationalmannschaft einen festen Platz erkämpfte. Er wird, wie auch einige andere HVV-Spieler, ab der kommenden Saison ins Internat übersiedeln. Das Trainerteam der Volleyball Juniors Frankfurt bleibt bis auf eine Ausnahme unverändert beisammen. Lediglich Co-Trainerin Julia Osterloh verlässt Frankfurt, um in der Schweiz als Trainerin zu arbeiten.